Der letzte Abschnitt der Ortskern- Neugestaltung im Rahmen des Integrierten Stadtentwicklungskonzeptes (ISEK) ist gestartet, die Vorstellung der Konzepte und die Bürgerbeteiligung zum Dr.-Oskar-Kaiser- und Heier Platz fanden im August statt und wurden auch gut genutzt. Viele Fragen und Vorschläge gingen ein, auch Kritik wurde geäußert, vor allem zum Wegfall von Parkplätzen auf dem Heier Platz. Das ist gut so, wir brauchen die Debatte und es gibt unterschiedliche Positionen, die gehört und abgewogen werden müssen. Auch können die beiden Plätze nicht isoliert betrachtet werden, es gilt, auch ihre Funktion und Beziehung zu den umliegenden Quartieren und Fixpunkten zu betrachten. Da ist die Wallfahrtskirche und der Bahnhof, aber vor allem auch das zentrale Kösergebäude (EKZ), das im Rahmen des Regionale 2025 Projektes „Op d’r Hei“ ebenfalls umgestaltet und neu genutzt werden soll. Hier hat die Gemeinde eine Veränderungssperre erlassen und die Verhandlungen zum Erwerb laufen. Die bisher bekannten Vorschläge („Green Building“) gehen nach unserer Meinung in eine sehr gute Richtung, man wird abwarten müssen, was am Ende daraus wird. Wir haben uns mit Anregungen für die Gestaltung der beiden Plätze eingebracht und z.B. Vorschläge für eine Regenwasserzisterne für die geplante Brunnenanlage und Pflanzenbewässerung gemacht, auch für Photovoltaikanlagen auf den umliegenden Dächern zur Stromversorgung der Anlagen und der Beleuchtung. Einen Vorschlag aus der UWG zur Wiederverwendung der alten Pflastersteine unterstützen wir.
Insgesamt halten wir das Gesamtbild mit einem begrünten Heier Platz für gelungen, zukunftsfähig und prägend für die neue Ortsmitte- ein Platz für Menschen und kein Parkplatz als trauriges steinernes Ortszentrum für Autos. Ältere Menschen erinnern sich noch mit Wehmut an den kleinen Sparkassenpark, der dort früher war. Jetzt kommt er in der Klimakrise schöner wieder zurück, und das ist für uns auf Dauer deutlich wichtiger als das Parken in Sichtweite der Geschäfte.
Was uns aber auf allen Planzeichnungen fehlte, war die Darstellung eines Gebäudes in unmittelbarer Nachbarschaft des Dr.-Oskar-Kaiser-Platzes. Haben Sie es bemerkt? Wir sagen: Finde den Fehler! Mit dem Haus Landwehrstr.3, auch bei der Verwaltung nur „Messiehaus“ genannt, steht eines der ältesten Häuser der alten Ortsmitte zur Debatte. Es ist bereits im Eigentum der Gemeinde, und der Bürgermeister sagt uns: noch ist nichts entschieden. Doch wir befürchten, dass dieses Teil- Fachwerkhaus den weitergehenden Plänen auch umliegender Grundstückeigentümer im Wege steht und mit dem Argument hoher Sanierungskosten geopfert werden soll. Wir sagen: es gibt vielfältige Ideen für eine öffentliche Nutzung, die Möglichkeiten einer Förderung im Projekt „Op d’r Hei“ sollten eingehend geprüft werden. Schließlich heißt ein Motto der laufenden Regionale „Konversion“, also Umwandlung von alten Gebäuden hin zu neuen Nutzungen. Abreißen und neu bauen war gestern, im Klimawandel heißt es begrünen und bewahren!