Blühwiesen – es geht auch einfach

Blumenwiesen- es geht auch einfach!

Im Umwelt- und Klimaausschuss wurde schon mehrfach angeregt, für die Artenvielfalt und den Schutz der Insekten Wildblumen- und Blühflächen in Marienheide anzulegen. Nun berichtete die Verwaltung, das sei gar nicht so einfach. Eine fachliche Beratung hat ergeben, dass der Boden vorbereitet und abgemagert werden muss, außerdem ist spezielles und standortgerechtes Saatgut nötig. Das muss auch regelmäßig nachgesät werden. Die Kosten für das Anlegen einer kleinen Wildblumenfläche liegen dann schnell im 4-stelligen Bereich. Deshalb soll der Vorschlag vorerst nicht weiterverfolgt werden.

Wir glauben, das geht auch deutlich einfacher und muss nicht viel kosten. Im besten Fall kostet es gar nichts- es kann sogar Aufwand und Kosten sparen. Einfach mal nichts tun! Am Bahnhof in Marienheide lässt sich besichtigen, wie das aussehen kann. Auf unsere Initiative hin hat die Deutsche Bahn AG den Grünstreifen zwischen Bahnsteig und Parkflächen in diesem Frühjahr nicht gemäht.

Dort hat sich eine bunte Blütenwiese entwickelt, die niemanden stört, den Insekten nutzt und das Auge erfreut. Margeriten, Rot- und Steinklee, Beinwell, Kreuzkraut und Habichtskraut blühen hier ganz ohne Gärtner. Danke an die Bahn AG fürs Nichtstun! Das funktioniert nicht auf jeder Fläche, aber ein kundiges Auge kann schnell erkennen, wo bereits Wildpflanzen etabliert sind und ob es sich um eine entwicklungsfähige Naturfläche handelt. Zusammen mit NABU, Bürger:innen und Bauhof lassen sich sicher öffentliche Flächen in unserer Gemeinde finden, auf denen nur einmal spät im Jahr gemäht werden kann. Es braucht ein wenig Zeit, Geduld und Rücksichtnahme, mehr nicht. Und wenn dann noch weniger Müll in der Natur landen würde- es wäre ein großer Gewinn für alle. Naturschutz geht auch einfach- manchmal durch Nichtstun. Das funktioniert natürlich auch auf privaten Flächen.
Probieren Sie es aus- wir wünschen einen bunten Sommer!

Es blüht am Bahnsteig in Marienheide (Bild: Seb Schäfer)

Einfach mal wachsen und blühen lassen! (Bild: Seb Schäfer)