Brief zum Heilteich-Frau Lang

Liebe Grüne,
entsetzt, wütend und traurig stellte ich vor ein paar Tagen fest, dass die Zerstörung des
Miniparks Heilteich fortgesetzt wird und ich frage mich, wie das enden wird/soll.
Ich las einmal etwas von Vorhaben, den Heilteich umzugestalten und es war von ca. einer
Million € Kosten die Rede…irgendwie dachte ich, dass könnte nur ein Witz sein.
Nun befürchte ich, es war naiv von mir, so zu denken.
Ich kenne den Heilteich seit meiner Jugend, erinnere, dass es für eine bestimmte Zeit jährlich
ein Fest gab…der Größe des “Dorfes” angemessen.
Seit ca. 2,5 Jahren wohne ich nun in Marienheide. Im vorigen Jahr, als ich meine
Rheumaerkrankung im Griff hatte, konnte ich meine ersten Schritte wieder draußen machen
und sie führten mich zuerst wieder zum Heilteich.
Leider musste ich feststellen, dass das Gelände zum größten Teil nicht mehr begehbar war,
weil der Teich “bearbeitet” wurde. Das Ergebnis: Geschotterte Teicheinfassung, gefällte
Bäume und zerstörte Wege. Nach
Wiedereröffnung war ich mehrmals wöchentlich dort – zuerst, weil mir mehr nicht möglich
war, dann gehörte der Heilteich zum Abstecher auf meinen Touren, sozusagen als
I-Tüpfelchen meiner Naturerlebnisse dort in der Sonne zu entspannen, zu lesen und die Stille
und Schönheit wohnortnah zu erleben.
Damit ist es nun vorbei: Es tut weh, die mutwilligen Zerstörungen zu sehen: Bäume und
Sträucher sind verschwunden, die Grünflächen niedergewalzt. Ein wunderschönes Kleinod
mitten im Ort ist unwiederbringlich zerstört!
Und die Gemeindeverwaltung spricht von Klimaschutz? Hat dafür einen Beauftragten? Ich
sehe, dass der Straßenneubau hier funktioniert…doch selbst dabei wird jegliches “Grün”
vermieden. Breite Gehwege sind gut und notwendig, aber auch hier wären ein paar Bäume /
Sträucher / Hecken nicht nur schön, sondern im Hinblick auf Klima-/Umweltschutz
notwendig. Auch die “Kreisel” sind zugepflastert….
Zurück zum Heilteich: In unmittelbarer Nähe befinden sich die Seniorenwohnungen. Viele
Menschen, die wie ich dort wohnen, sind gehbehindert. Seit vorigem Jahr kann nun
zumindest kein Mensch, der einen Rollator oder Rollstuhl benötigt den Rundweg machen.
Der aktuelle Zustand ist darüber hinaus so hässlich, dass es vermutlich fast niemanden mehr
dort hinzieht…aber – Beginn Sarkasmus – vielleicht ändert sich das ja wieder, wenn das
ehemalige grüne Gelände erst einmal der Vermarktung und Großevents der Metropole
Marienheide geopfert wurde! So sind die eine Million € doch sinnvoll investiert! – Sarkasmus
Ende
Soziale und umweltfreundliche Aspekte spielen offensichtlich (auch) in Marienheide keine
Rolle.
Ich befürchte, bei der bedauerlichen Zusammensetzung des Rates der Gemeinde
Marienheide können Sie nicht viel bewirken, aber vielleicht doch etwas.
Freundliche Grüße
Cornelia Lang