Neuer Flächennutzungsplan für Marienheide beschlossen GRÜNE Eingaben weitgehend berücksichtigt
Auf seiner Sitzung am 3.9.2024 hat der Rat den neuen Flächennutzungsplan für die Gemeinde beschlossen. Damit werden für die nächsten 10 bis 20 Jahre die Rahmenbedingungen für die Erschließung neuer Wohn- und Gewerbegebiete festgelegt.
Das Verfahren zur Neuaufstellung lief bereits seit 2016 und hat seit den ersten Entwürfen eine ganze Reihe von Veränderungen erfahren. War in den ersten Planungen noch ein Bedarf für großzügige Gewerbeflächen von insgesamt 25 ha oberhalb von Höfel und auf dem Gelände des Flugplatzes Meinerzhagen vorgesehen, so sind im nun beschlossenen Plan keine Ansiedlungen auf der grünen Wiese mehr zu finden. Auch bei den Wohnbauflächen hat ein Umdenken stattgefunden. Einem noch 2019 beschriebenen Bedarf von bis zu 58 ha haben wir schon damals entschieden widersprochen.
Mit mehreren Anträgen haben wir auf die Notwendigkeit hingewiesen, die Freiflächen rund um unseren Ort zu schonen und die Verdichtung von Baulücken und die Nachnutzung bestehender Gewerbeflächen eingefordert. Von den zwölf Vorschlägen, die unsere Fraktion im Rahmen der Öffentlichkeitsbeteiligung eingebracht hat, wurden sechs im nun beschlossenen FNP berücksichtigt. Dabei hat die Bezirksregierung eine entscheidende Rolle gespielt, denn auch in Köln sah man die Wünsche der Verwaltung als überzogen an.
Im Einzelnen wurden zurückgenommen:
- Erweiterung des Gewerbegebietes Griemeringhausen
- Ausweisung von Gewerbeflächen auf dem Flugplatz Meinerzhagen
- Wohnbauflächenerweiterung Krähenbergstrasse
- Ausweisung eines Parkplatzes auf Grünlandflächen am Rodt
- Wohnbauflächen am Wernscheider Berg und Kattwinkel
- 2 ha Wohnbaufläche „Scharder Kopf“
Aus dem Plan gestrichen wurde auch die vor langer Zeit geplante Trasse der B 256n, aber dieser völlig übertriebene Straßenbau wurde bereits in den 1990er Jahren aufgegeben – zum Glück für Marienheide! Nicht durchsetzen konnten wir uns mit den Vorschlägen, am Bockelsburger Weg deutlich weniger Wohnflächen auszuweisen, kleinere Flächen zur Wohnbebauung in Griemeringhausen zu schonen und dafür am Eberg und an der Hermannsbergstraße in den FNP aufzunehmen. Auch die Fläche für den Hundesportverein im Gewerbegebiet Griemeringhausen konnten wir nicht erhalten.
Insgesamt halten wir es jedoch für einen großen Erfolg, dass der neue Flächennutzungsplan deutlich mehr Rücksicht auf Landschaft und Natur nimmt. Allerdings wird immer noch zu viel Fläche auch in unserer Gemeinde in Anspruch genommen, der Flächenfraß ist keineswegs gestoppt. Es sind aber Lerneffekte zu sehen, die wir anerkennen. Sichtbar wird das auch an der Sanierung des Otto-Kind-Geländes in Kotthausen, hier wird derzeit der neue Bebauungsplan erstellt. Damit werden alte Gewerbeflächen einer neuen Nutzung zugeführt, wir halten das für den richtigen Weg.