Sprecher KV Oberberg
Liebe Demokratinnen und Demokraten,
und wieder stehen wir hier, denn wieder hat sich der Faschismus bei uns im Kreis offenbart. Die Enthüllungen zu den Deportationsplänen von Millionen von Mitbürgerinnen und Mitbürger sind entsetzlich!
Wirklich überraschen können uns diese nationalsozialistischen Wahnvorstellungen aber nicht.
Liebe Demokratinnen und Demokraten, wir müssen uns bewusst sein, dass sich dieses demokratiefeindliche Gedankengut immer weiter in bestimmten Teilen der Gesellschaft etabliert.
Und wir müssen uns bewusst sein, dass es sich bei diesem nun aufgedeckten Treffen in Potsdam um keinen Einzelfall handeln wird.
Die Recherche von correctiv verdeutlicht: Auch wir – hier in Oberberg – sind betroffen.
Die Teilnahme von zwei Oberberger*innen an dem konspirativen Treffen ist schockierend. Aber letztlich ist doch nur ein weiteres Fragment in dem sich abzeichnenden Bild.
Ein Bild von menschenfeindlichen Machenschaften und der Verbreitung von rechtsextremen und völkisch-nationalem Gedankengut – auch hier bei uns im Kreis.
Es liegt nun an uns. Es liegt nun an uns, diesem Gedankengut entschieden entgegen zu treten.
Die oft beschworene „Brandmauer gegen rechts“ muss von uns, den Demokratinnen und Demokraten, parteiübergreifend gestützt werden.
Wir dürfen uns daran erinnern – lebendige Demokratie bedeutet auch Protest. Protest, in Anbetracht der vielen Herausforderungen unserer Zeit, ist in unserem System ein gewünschtes demokratisches Mittel.
Die Proteste der vergangenen Monate, wie von der letzten Generation oder Landwirtschaft, bestätigten und stärkten unser System.
Im krassen Gegensatz hierzu steht das System der Gleichschaltung, nach dem die AFD giert. Ein System wie etwa dem russischen, das vorsieht, dass wir bei allen Fragestellungen einer Meinung sind.
Doch so ein System ist keine lebendige Demokratie. Die Demokratie sieht vor, dass wir streiten, dass wir diskutieren und ringen. Und sie sieht vor, dass wir zusammenstehen, um unsere Grundwerte zu verteidigen. Und sie sieht vor, dass wir uns schützend vor die Menschen stellen, die bei uns Hilfe und Zuflucht vor Verfolgung und Krieg suchen.
Wir stehen heute wieder hier.
Zum dritten Mal und zum dritten Mal sind wir mehr geworden.
Zum dritten Mal sind wir mehr als die da drüben.
Wir setzen hier ein klares, ein energisches Zeichen für ein weltoffenes, für buntes, ein lebendiges Oberberg.
Und wir senden zusammen eine laute Botschaft gegen Hetze, wir senden eine Botschaft gegen Fremdenfeindlichkeit, wir alle senden zusammen eine Botschaft gegen Faschismus.